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1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 291

1870 - Halle : Schwetschke
Das Königreich Preußen. 29t und Kastanien besetzt. Die längste Straße ist die Friedrichsstraße. Das Brandenburger Thor, nach dem Muster der Propyläen im alten Athen gebaut, mit'der Siegesgöttin Victoria, welche 1807 nach Paris entführt und 1814 wieder zurückgeholt wurde. Das neue Aquarium. Vor dem Brandenburger Thor dehnt sich fast eine Meile weit der Thiergarten aus, ein Lustwald mit einzelnen Gartenanlagen. Berlin ist weitläufiger und geräumiger als Paris, Wien rc. und so entsteht nur an wenigen Punkten ein jenen Großstädten ähnliches Volksgcwimmel. Die Hasenhaide ist eine Fichtcuholzung vor dem Hallischen Thore mit Land- und Kaffeehäusern. Bei Strahlau, einem Fischerdorfe vorder Stadt, wird jährlich der Strahlauer Fischzug, ein Volksfest, gehalten. 2. Regierungsbezirk Potsd am. Potsdam, 42,000 Einw., an der Havel, 4 Meilen von Berlin, mit vier königlichen Schlössern, worunter Sans-Souci, Lieblingsschloß Fricdrich's des Großen, dessen Gruft in der Garnisonkirche. Berühmt das große Militärwaisenhauö. Spandau, 16,000 Einw., an der Havel, Festung und Strafanstalt. Charlottenburg, 15,000 Einw., an der Spree, Schloß und Gruft Friedrich Wilhelm's 111. und seiner Gemahlin Luise. Dorf Groß- Beeren, Schlacht am 23. August 1813. Brandenburg, 26,000 Einw., an der Havel, älteste Stadt der Mark Brandenburg, als Wendcnstadt unter dem Namen Brannibor. Mit Tuch- und anderen Webereien. Havelberg, 4000 Einw., an der Havel. Wittenberge, 5400 Einw., an der Elbe. Perleberg, 7000 Einw., alte Hauptstadt der Pricgnitz. Wittstock, 7000 Einw., an der Dosse, Sieg der Schweden 1636. Neu-Ruppin, 10,000 Einw. Fehrbellin, 2000 Einw., hier schlug der Große Kurfürst (1675) die Schweden. Oranienburg, 4 000 Einw., an der Havel. Neustadt-Cberswalde, 7000 Einw., mit einer Forft- academie, in der Nähe die Klofterruine Chorin. Freienwalde, 4500 Einw., an der Oder, Badeort. Prenzlau, 15,500 Einw., alte Haupt- stadt der Uckermark, hat Tabaksbau. Iüterbok, 6700 Einw., Knoten- punkt für die Eisenbahn, früher sächsisch. Hier und bei dem Dorfe Dennewitz Schlacht den 6. Sept. 1813. 3. Regierungsbezirk Frankfurt. Frankfurt a/O., 41,000 Einw., bedeutende Handelsstadt, hat Schiffahrt, drei Messen (besonders Verkehr in Wollen-, Baumwollen- und Seidenwaaren, Hüten, Fellen, kurzen Waaren), gehörte zum Hansebunde. In der Nähe Kunersdorf, wo Friedrich der Große am 25 Aug. 1759 den Oeftcrreichern und Russen unterlag. Küstrin, 10,000 Einw., Festung am Zusammenfluß von Warthe und Oder. In der Nähe Zorndorf, wo Friedrich 11. die Russen schlug am 25. Aug. 1758. Landsberg an der Warthe, 17,800 Einw., hat Tuch- und Lederfabriken. Lebus, 2800 Einw., an der Oder, alter Sitz eines Bisthums. Züllichau, 7200 Eiuw., Tuchwebe- reien, Pädagogium und Waisenhaus. Guben, 17,000 Einw., an der Neiße, hat Obst- und Weinbau. Kottbus, 12,000 Eiuw., an der Spree, Tuchmanufacturen. Sorau, unweit des Bober, mit Tuch- und Leinwebereien. Ii. Herzogtum Pommern. 574,892 O.-M. und 1,445,600 Einw., im Gebiete der Oder und vieler Küftenflüsse, ist Ebene, durch welche sich der Landrücken, den die Oder 19 *

2. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 297

1870 - Halle : Schwetschke
Das Königreich Preußen. 297 Dorf Roßbach (Friedrichs Ii. Sieg über die Franzosen 1757). Das Schlachtfeld bei Groß-Görschen (Schlacht am 2. Mai 1813). Döci- Henfcls, 11,000 Einw., an der Saale. Naumburg, 1 5,000 Einw., an der Saale, Domkirche, Handel. Landcsschnle Pforte. Soolbad Kosen. Lützen, Gustav Adolfs Tod 1632. Zeitz, 15,400 Einw., au der Elster. Eieleben, 1 1,000 Einw., zwischen Unstrut und Saale, mit Silber- und Kupsergewerkcn in der Nähe, und Mansfeld. (Luther in Eislcbcn am 10. Nov. 1483 geboren und am 18. Febr. 1546 gestor- den). Die Besitzungen der Grafen Stolbcrg am südlichen Unterharze, mit dem Städtchen Stolbcrg. Halle, 49,000 Einw., an der Saale, Universität, berühmtes Waisenhaus, von August Hermann Francke (ge- storben 1727) gegründet, mit mehreren Schnlanstalten, einer Buchhand- lung und Bnchdruckerei re. (Die „Fraucke'schcn Stiftungen".) Vortreff- liche Salzquellen am User der Saale; die Arbeiter, Halloren, sind keltischen Stammes. Bei Halle Giebichenstein mit dem Sool- bad Wittekind. Wettin, an der Saale, Stammort des meißnisch- sächsischen Regcntenhauses. Festung Witlenberg, 12,000 Einw., an der Elbe, ehemalige Hauptstadt des sächsischen Knrkreises. Luther- und Mclauchthon-Denkmal. Festung Torgan, 1 1,000 Einw., am linken Elbufer. (In der Nähe Sieg Friedrichs Ii. 1760.) Mühlberg, 3500 Einw., an der Elbe. Sieg Karl's V. über den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen 1547. 2. Regierungsbezirk Magdeburg. Magdeburg, 78,000 Einw., Festung an der Elbe, bedeutende Fabrik- und Handelsstadt, mit berühmtem Dom (Otto'ö des Großen Begräbnißort). Die Stadt theilt sich in Neustadt und Sudenburg. Burg, 16,000 Einw., mit Tuch- fabriken. Schönebeck, 9000 Einw., am linken Elbufcr, hat eine wich- tige chemische Fabrik und das reichste Salzwerk des Staats (jährlich 800,000 Centner Salz). Halberstadt, 25,000 Einw., an der Holz- emme, unweit des Harzes. Dom. Aschersleben, 15,900 Einw., alte Hauptstadt der Grafschaft Ascanien (Anhalt). Quedlinburg, 16,000 Einw., an der Bode. Klopstock's Geburtsort (1724). In der Schloß- kirche Heinrich I. begraben. Die Grafschaft Wernigerode am Harz, in der Nähe des Brockens, gehört einer Linie der Grafen von Stolbcrg. Stendal, 8500 Einw., alte Hauptstadt der Altmark. Salzwedel, 8000 Einw., Hauptstadt der alten Mark Nordsachsen. Tangermünde, 5000 Einw., an der Elbe, war im 15.Jahrh. Mittelpunkt des Staates Brandenburg. 3. Regierungsbezirk Erfurt. Erfurt, 42,000 Einw., an der Gera, alte Hauptstadt von Thüringen. Die Citadellen Pcters- bcrg und die Cyriaksburg. Dom mit der großen Glocke. Das evan- gelische Waisenhaus (früher Auguftinerkloster, Luther's Zelle). Biel Garten- und Gemüsebau. Bonifacius gründete in Erfurt ein Bis- thum. Im Mittelalter durch Handel blühend. Das Eichsfeld mit der Hauptstadt Heiligenstndt, 5000 Einw., an der Leine, hat Bandfabri- kcn. Mühlhausen, 17,600 Einw., an der Unstrut, hat Gerbereien und Brauereien. Nordhausen, 20,000 Einw., am Anfange der Gol- denen Ane, hat Brantweinbrenncreien und Getreidchandel. Beide Städte früher freie Reichsstädte des. Niedersächsischen Kreises. Langensalza,

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 159

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 159 Baien, und Württemberg wurden zu Königreichen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthümern mit Gebietserweiterungen erhoben; die Fürsten wur- den für souverain erklärt unter dem Protectorat Napoleons und bildeten nun in der engsten Verbindung mit Frankreich den Rheinbund (s. Bd. I. S. 528). Zugleich waren durch diesen mittelst der Mediatisirung eine Asenge kleiner Reichsfürsien verschlungen und anderen Staaten einverleibt worden. Das deutsche Reich war hierdurch aufgelöst, und 1806 legte Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder. Zu spät versuchte Preußen 1806, in Verbindung mit Sachsen und in Hoffnung auf russischen Beistand, den Kampf mit Frankreich und allen ihm verbündeten Ländern. Die einzige Schlacht bei Jena und Auerstädt, 14. Oktober 1806, vernichtete alle Hoff- asch sieger- preußischer Festungen erleichterte den Franzosen das schnelle Vordringen. Auch Friede preußische überschritten Preußisch-Eilau, 8. Februar 11 Franrosen bei Friedland über di sehen Elbe und Rhein, aus welchen wie aus Hessen und Hannover das neue Königreich Westphalen zusammengesetzt wurde, und das ganze ehemalige Südpreußen, welches unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem ernannten und in den Rheinbund getretenen Kurfürsten von Nur noch in Oesterreich lebte für Deutschland ein zum Sachsen gegeben ward. Funken der Hoffnung, und die dort allgemeine Stimmung ließ allerdings die größten Anstrengungen erwarten. Der Zeitpunkt 1809 schien günstig: Napoleons beste Heere wareii in Spanien in einem verzweifelten Kampfe begrissen, und in ganz Deutschlaiid regte sich Hoffnung und innige Theil- nahme für Oesterreich. Noch einmal sollten Napoleons überlegene Talente ~ is volle Maß der Unterjochung und Schmach em- pfinden. Die Schlachten bei Abensberg, Thann, Eckmühl un 20.—22. April 1809, vernichteten einen bedeutenden Theil der österreichi- schen Heere; die deutschen Fürsten, vielleicht zum Abfall geneigt, blieben dem Rheinbünde getreu; nur die Tiroler erhoben sich mit Heldenmuth unter Andreas Hofer's Anführung, und zum zweiten Male zog Napo- leon als Sieger in die Kaiserstadt ein. Der Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern 21.—22. Mai, erweckte schöne Hoffiumgen; in dem erschöpften Preußen regte sich lebhafte Theilnahme, und eine kleine Heldenschaar unter dem Major Schill wagte auf ihre eigene Hand, das Zeichen zum Los- brechen zu geben. Auch diese Hoffnungen wurden vereitelt, Schill fiel in Stralsund durch Mitwirkung Dänemarks; die Schlacht bei Wagram, 5.—■ 6. Juli, endete den Krieg, und nur der vertriebene Herzog von Braun- schweig an der Spitze eines kleinen Heeres durchzog rühmlich Deutschland, von Böhmen bis an die Nordsee, um sich nach England einzuschiffen und die Franzosen in Spanien wieder aufzusuchen. Durch den Frieden von Wien, 14. Oktober, verlor Oesterreich alle Verbindung mit dem Meere, mußte die edlen Tiroler ihrem Schicksale überlassen und sich zu dem harten Opfer entschließen, sich mit seinem Erbfeinde durch die Vermählung der Erzherzogin Marie Louise mit Napoleon 1810 zu verbinden. Jetzt war

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 204

1869 - Braunschweig : Schwetschke
204 A. Europa. ' Wein hervor. — Zwei Meilen nördlich von Potsdam, am Zusammenfluß der Spree mit der Havel, liegt die Festung Spandau, mit einer starken Citadelle, einer Strafanstalt für schwere Verbrecher, einer Pulverfabrik und 16,076 Einw. Die hiesige Gewebrfabrik liefert nur die Läufe und die Bajonette für die Potsdamer. % Stunde südlich davon liegt in der Havel der Pichet sw er der, ein Bergnügungsort der Berliner. Brandenburg, die älteste Stadt der Mark, an der Havel, in einer schönen Gegend, mit 25,970 Einw., einem Gymnasium, einer (1848 aufgehobenen, 1856 aber wiederhergestellten) Ritterakademie, einer Real- schule rc. Die alte Domkirche liegt auf einer Havelinsel. Frankfurt an der Oder, in einer anmuthigen Gegend, mit 39,523 Einw., liegt am linken Ufer der Oder; im Norden Lebuser, im Süden Gab euer Vorstadt, am reckten Oderufer die Dammvorstadt. Durch lebhaften Handel und Fabriken ist Frankfurt zu einer blühenden Stadt geworden. Sie hat jährlich 3 berühmte Messen. Auf dem Kirchhof ruht der Frühlingsdichter Ewald v. Kleist, dem die Frankfurter Loge beinahe 20 Jahre nach seinem Tode einen Denkstein mit folgender vom Herzoge Leopold von Braunschweig verfaßten Inschrift setzen ließ: „Für Friedrich sterbend sank er nieder, so wünschte es sein Heldengeist, unsterblich groß durch seine Lieder, der Menschenfreund, der edle Kleist." In der Nähe liegt Kunersdorf, wo Friedrich 11. 1759 von den Russen geschlagen wurde. Die 1506 gestiftete Universität ist 1811 nach Breslau verlegt worden. Minder bedeutende Oerter sind: Wriezen an der alten Oder, mit 7880 Einw.; in der Nähe liegt Möglin mit der von Thaer gestifteten Akademie des Landbaues. Freienwalde an der alten Oder, in einer hügeligen Gegend, mit 4600 Einw., einer Heilquelle und einem Alaun- werke. Neustadt-Eberswalde, am Finowcanal, mit 7126 Einw., einer Forstakademie, einem Bade, Kupfer- und Messinghammern und Fa- mit 2400 Einw., r Jugend verlebte. brisen in Eisen, Stahl und Steingut. Rheinsberg, int einem Schlosse, wo Friedrich Ii einen Theil seiner Neu-Ru pp in, an einem See, mit 11,980 Einw. und Neustadt an der Dosse, 1042 Einw., mit einem Rathenow, mit 7690 Einw., an der Havel, hat Fehrbellin, mit Lucken- starker Tuchweberei, wichtigen Gestüte. optische Industrie-Anstalten, Mühlwerke, Spinnereien. 2110 Einw., wo der große Kurfürst 1675 die Schweden schlug, walde, mit 11,620 Einw., hat eine der größten Tuchfabriken in Preußen. Nach der Grenze von Sachsen zu die Dörfer Groß-Beeren, wo am 22. — 23. August, und Dennewitz, wo am 6. September 1813 die Franzosen geschlagen wurden. Bei Rüdersdorf sind große Kalkstein- brüche. Boden welche sich zum Theil durch besseren am See gleichen Namens, mit 15,542 In der Uckermark, anszeichnet, liegen: Prenzlow, Einw., ansehnlichem Tabacksbau und Getreidehandel, und Schwedt, an der Oder, mit einem königlichen Schlosse, 8326 Einw. und Tabacksfa- briken. Angermünde, mit 6466 Einw., Straßburg, 5218 Einw., an einem Nebenfluß der Ucker, treibt Spinnerei, Strumpfwirkerei rc. Die ehemalige Pr i egnitz hat fast durchaus nur Sandboden. Havel-

5. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 210

1869 - Braunschweig : Schwetschke
210 A. Europa. Naumburg, in einer reizenden Gegend, unweit der mit der Unstrut sich vereinigenden Saale, mit 14,860 Einw. Sie ist wohlgebaut und treibt ansehnlichen Handel, hat auch jährlich eine Messe. Die Domkirche ist ein ausgezeichnet schönes Gebäude. Eine Stunde von Naumburg, nahe bei dem schön an der Saale gelegenen Orte Kösen, wo früher eine Saline und eine Badeanstalt, liegt ganz einsam die berühmte sogenannte Fürsteu- schule, Schulpforta, welche 1543 an der Stelle eines Klosters gestiftet ward. Fast ebenso bedeutend ist die ebenfalls ans einem ehemaligen Kloster hervorgegangene Schule Roßleben, an der Unstrut. In der Gegend von Naumburg wächst erträglicher Wein. Südlicher liegt Zeitz, auf einer Höhe an der Elster, mit 14,260 Einw. — Zwischen Weißen- fels (an der Saale, mit 12,780 Einw.) und Merseburg liegt die große Saline Dürrenberg. Rechts von der Saale der Ort Lützen, mit 2790 Einw., in dessen Nähe Gustav Adolph 1632 siegte und fiel, und am 2. Mai 1813 die Franzosen einen höchst nnvollkommenen Sieg errangen. Eine eiserne Pyramide bezeichnet das Schlachtfeld bei G r o ß - G ö r s ch e n; und über dem rothen Granitblock (Schwedenstein), welcher bisher allein die Stelle bezeichnete, wo Gustav Adolph fiel, ist 1837 ein aus Gußeisen gebildeter, gothischer, auf 4 Säulen ruhender Baldachin errichtet worden. Links von der Saale beim Dorfe Roßbach besiegte Friedrich Ii. 1757 die Franzosen; auch hier bezeichnet eine 1814 errichtete Denksäule das Schlachtfeld. — Die Stadt Eisleben, deren Einwohner, 11,840, zum Theil von den benachbarten Kupferbergwerken leben, ist der Geburts- ort Luthers. Das Haus, wo er am 10. November 1483 geboren ward, schon längst zu einer Armenschule benutzt, ist 1817 aus Befehl des Königs ansehnlich erweitert und reichlicher begabt worden. In der Andreaskirche sind Luther's und Melanchthon's Büsten aufgestellt. Westlich nahe der Helme liegt die betriebsame Stadt Sangerhausen mit 8484 Einw. e) Zum Regierungsbezirk von Erfurt gehören: Erfurt, an der Gera, eine Festung mit den Citadellen Petersberg und Cyriaksburg. Ehemals hatte Erfurt eine größere Bedeutung und vor- dem Jahre 1597 betrug die Einwohnerzahl über 60,000 Seelen, um 1781 nur 15,000. Seit den letzten 30 Jahren hat die Stadt sich wieder gehoben. 1864 war die Einwohnerzahl auf 40,143 Seelen wieder gestiegen, darunter zwischen 6000—7000 Katholiken (1867 40,555 Einw.). Die Stadt hat 9 protestantische und 8 katholische Kirchen, Fabriken, große Handelsgärtnerei. Der schöne, alte, auf einem Hügel liegende Dom, im Innern durch den französischen Krieg gänzlich verwüstet, ist vollkommen wiederhergestellt; seine 275 Centner schwere Glocke ist berühmt. In dem vormaligen Augustinerkloster, jetzt Waisenhaus, zeigt man noch die Zelle, welche Luther einst als Mönch bewohnte. Die 1389 gegründete Universität ist 1817 aufgehoben worden. In der Gegend wird viel Mohn, Brunnenkresse, Rettig und Gemüse gebaut. Südwestlich davon liegen auf 3 isolirten Hügeln die zum Theil noch bewohnten Ruinen von 3 Bergschlössern, Gleichen, Mühlberg und Wachsenburg (gothaisch), gewöhnlich die drei Gleichen genannt. Die erstere war der Sitz der berühmten Grafen von Gleichen. Nordwestlich von Erfurt liegt Langensalza, mit 8940 Einw. und Weberei. Gefecht zwischen den Preußen und Hannoveranern am 27. Juni 1866.

6. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 256

1869 - Braunschweig : Schwetschke
256 A. Europa. Salzuffeln. Seit 1819 war hier zwar eine neue ständische Verfassung vorgeschlagen worden, konnte aber, wegen Widerspruchs der alten Landstände, erst 1836 eingeführt werden. Hauptörter sind: Detmold, an der Werre, mit einem Residenzschlosse und 6200 Einw. In der Nähe soll Hermann, dem Cherusker, zum Andenken an die Vernichtung der römischen Legionen, auf dem Winnfelde im Lippeschen Walte, auf der Grotenburg ein kolossales Standbild errichtet werden. Unweit der Stadt siegten die Sachsen unter Wittekiud über die Franken unter Karl dem Großen, 783. — Lemgo, an der Bega, mit 4000 Einw., wo viele Meerschaum-Pfeifen- köpfe geschnitten werden. In der- Nähe des kleinen Ortes Horn liegen die sogenannten Exter st eine, einzeln stehende, bis 125' hohe Sandstein- Felsen, mit Ueberresten alter Skulpturen. Nördlich davon liegt das Bad Meinberg. Nördlicher, gesonder-t von dem Vorigen und von Preußen umgeben, liegen die Besitzungen des Fürsten von Schaumburg-Lippe (oderlippe- Bückeburg, ein Theil der Grafschaft Schaumburg), welche auf 8 j^jm. 31,000 meist lutherische Einwohner zählen; doch ist die fürstliche Familie reformirt. Das Ländchen ist meist hügelig, mit schönen Waldungen, fruchtbar, ohne bedeutenden Fluß. Au seiner nördlichen Grenze liegt der 1 M. lange, breite, aber wenig tiefe See, das Steinhuder-Meer, in welchem der in portugiesischen Diensten gewesene Graf Friedrich Wilhelm Ernst v. d. Lippe 1761 eine künstliche Insel anlegen und eine kleine Festung, Wilhelmsteiu, erbauen ließ, aus deren (ehemaliger) Mili- tärsämle Scharnhorst hervorging. — Außer Holz, Flachs und Leinwand gehören hier die Steinkohlen (im So.) zu den wichtigsten Producten. Seit 1816 besteht eine landständische Verfassung. Der Hauptort und die Residenz des Fürsten ist Bückeburg, an der Ane, mit 4300 Einw. Eilsen ist ein Badeort mit Schwefelguelleu und Schlammbädern. 8. Das Herzogthmn Brannschweig. Dieses Herzogthum nebst einem großen Theile von Hannover bildete die mütterlichen Erbgüter Heinrichs des Löwen, dessen Sohn, Otto das Kind, dieselben 1235 dem Kaiser übergab und als ein Herzogthum (Braunschweig-Lüneburg) und erbliches Reichslehen zurückempfing. Im Jahre 1569 theilten die beiden Söhne des Herzogs Ernst des Bekenners ihre Länder, wodurch die noch jetzt bestehenden beiden Linien Braun schweig - Wolfenbüttel und Braunschweig-Lüneburg (Hannover) entstanden. Nach der Schlacht bei Jena 1806, wo der durch väterliche Fürsorge für sein Land ausgezeichnete Herzog Karl Wilhelm Ferdinand den Oberbefehl führte und eine tödtliche Wunde erhielt, wurde sein Herzogthum von den Franzosen besetzt, und es machte von 1807 bis 1813 einen Theil des neu errichteten Königreichs Westfalen aus. Nach dem Sturze Napoleons erhielt Karl Wilhelm Ferdinands Sohn, Friedrich Wilhelm, das Herzogthum zurück, fand aber schon am 16. Juni 1815 bei Quatrebras den Heldentod. Während der Minderjährigkeit seiner Söhne führte der Prinz-Regent von England, der nachherige König

7. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 280

1869 - Braunschweig : Schwetschke
280 A. Europa. nach Amerika befördert. Größere Schiffe können nicht bis zur Stadt kom- men, sie mußten daher früher in den oldenburgischen Häfen Brake und Elsfleth ausgeladen werden; auch leichtere können nur bis zuin Bremer Hafen Vegesack kommen. Diesem Uebelstande ist seit 1827 dadurch ab- geholfen, daß Hannover der Stadt ein kleines Gebiet an, Ausfluß der Weser, 7 M. von Bremen, abgetreten hat, wo ein neuer Hafen, mit Scbisfswerften und einigen Festungswerken, Bremerhafen, mit (1867) 8-154 Einw., an der Mündung der Geeste, angelegt worden ist. — Das Stadtgebiet, im Ganzen 3„s D2jt. groß, mit (1867) 111,400 Einw., be- steht aus sehr fruchtbaren, von unzähligen Entwässerungsgräben durchschnit- tenen Marschen, welche sich indeß mehr zur Viehzucht, als zum Ackerbau eignen. — Die Verfassung ist demokratisch-republikanisch, mit einem Bürger- convent. Senat u. s. w. Zu den berühmtesten Männern Brennens gehören Olbers, Heeren, Treviranus u. A. Unter den wissenschaftlichen Reisenden und Geographen sind zu nennen: Or. Kohl, Gerhard Rholfs und Di-. A. Bastian. b) Hamburg. Die Stadt verdankt wahrscheinlich ihren Ursprung Karl d. Gr., wel cher hier einen Wastenplatz gegen die benachbarten heidnischen Völker an legte; ihre glückliche Lage, die Gelegenheit zur Fischerei und Schifffahrt vermehrten bald die Zahl ihrer Bewohner, und obgleich oft von ihren Nach- barn bedrängt, war sie doch schon im 12. Jahrhundert ein bedeutender Handelsplatz. Ihre Verbindung mit der Hanse hob sie mächtig empor, und selbst der Untergang dieses Vereins konnte ihrem eigenthümlichen Han- del nicht schaden. Längst schon frei, ward sie doch erst 1618 förmlich als freie Reichsstadt anerkannt, und der 30jährige, für das übrige Deutschland so verderbliche Krieg, wovon sie verschont blieb, vermehrte ansehnlich die Zahl ihrer Bewohner und belebte ihre Handelöthätigkeit. Wiederholte Auf- stände gegen den Senat gaben die Veranlassung zur Grundlage der Ver- fassung von 1712. So schwang sich Hamburg zur ersten Handelsstadt Deutschlands empor, deren Wichtigkeit, nach dem Sinken Amsterdams, nur W ” W W w r * * r London den Vorrang einräumte, als mit dem Jahre 1806 ihre Drangsale begannen. Die Sperre alles Handels und mancherlei Erpressungen der Franzosen hatten ihr schon empfindlichen Verlust zugefügt, als sie 1810 dem französischen Reiche einverleibt ward. Zwar wurde sie 1813 in Folge der Kriegsereignisse und drohenden Volksbewegung von den Franzosen ge- räumt, russische Truppen unter Tettenborn besetzten die Stadt und die Bürger rüsteten sich mit edlem Eifer zur Behauptung ihrer Freiheit; aber nur allzuschnell kehrten die Franzosen mit Uebermacht zurück. Von den Alliirten verlassen, fiel Hamburg wenige Tage vor Abschluß des Waffen stillstandes vom 4. Juni 1813 wieder in die Gewalt der Franzosen, die nun unter Commando des Prinzen von Eckmühl (Marschall Davon st) durch ungeheure Erpressungen und die gewaltsamen Befestigiingsinaßregeln die Stadt aufs Aeußerste brachten. Hamburg wurde zu einer Festung ersten Ranges umgeschaffen; ganze Vorstädte, wie der Hamburger Berg (jetzt Vor-

8. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 674

1868 - Braunschweig : Schwetschke
674 A. Europa. blieb, Wilhelm Prinz aus diesem Hause, Erbstatthalter von Friesland war, so gelang es ihm, nach und nach auch die übrigen Provinzen zu gewinnen, so daß er 1747 von allen sieben Provinzen als Erbstatthalter anerkannt wurde. Bei seinem Tode 1751 ließ er seinen dreijährigen Sohn Wilhelm V. unter der Vormundschaft des Herzogs Im Jahre 1786 aber erregte die anti-oranische von Braunschweig Partei, unter Patrioten Unruhen und suchte Erbstatthalter zu verdrängen; doch reichte eine geringe preußische Hülfs macht 1787 sehr bald hin, diesen übel berechneten Ausstand zu dämpfen. Auch in Belgien, dessen Wohlstand sich unter Maria Theresias Regierung gehoben, widerstand man der Einführung nützlicher Reformen unter Joseph I I.; Aufruhr, die Oesterreicher " I r --- ---- das Land wieder besetzen. unzufrieden politische Bewegung, welche von Frank erschütterte, wurden nun auch die Niederlande hinemge zogen. Dumouriez, der Sieger bei Jemappes, unterwarf die südlichen Provinzen, und auch durch Frieden wehrlose durch setzen. etzte Parteien noch mehr geschwächte Holland konnte dem raschen gen mächtiger Heere nur einen ohnmächtigen Widerstand entgegen- Von einem ungewöhnlich strengen Wiltter und der Bolkspartei ;t, eroberte Pichegrü 1795 Holland ohne Mühe; der Erbstatthalter entfloh nach England, und die Holländer, nachdem sie unermeßliche Summen für ihre Befreiung bezahlt, erhielten eine sogenannte Constitution für ihr Land, welches nun die batavische Republik hieß. England benutzte diesen Umstand, um sich mit leichter Mühe aller holländischen Eolonien, namentlich Ceylons, des Caps und derer in Guayana, zu bemächtigen. Unter Napoleon nahm die Constitution bald eine monarchische Form an, um den Augenblick vorzubereiten, wo er 1806 seinen Bruder Ludwig zum König ernannte. Man muß diesem die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er alles Mögliche that, um seine Unterthanen gegen die Er Pressungen und die allen Handel vernichtenden Decrete seines Bruders zu schützen, und es gereicht ihm zur größten Ehre, daß, als er sah, er könne seine Unterthanen nicht retten, er 1810 freiwillig dem Throne entsagte. Holland war nun dem französischen Reiche einverleibt und durch Conscrip- tion, Ausrüstung von Schiffen und durch Abgaben an Menschen und Geld erschöpft. Das ewig denkwürdige Jahr 1816 brachte auch Holland die Rasch überzog und eroberte der General Bülow dieses Eine Freiheit Land und ward überall von den Einwohnern mit Jubel einpfangen. Erbstatthalter Söhne unter Englands Fahnen in Spanien sich ausgezeichnet hatten, zurück; und der Wiener Congreß vereinigte, als Entschädigung für die an England ab getretenen Eolonien, die seit drei Jahrhunderten getrennten südlichen Pro- vinzen wieder mit den nördlichen. Im März 1815 nahm der Erbstatt- halter unter dem Namen Wilhelm I. den Titel eines Königs der Nieder- lande an, und seine Truppen halfen an: 18. Juni in der Schlacht bei Belle Alliance seinen Thron befestigen. Auch den alten Ruhm zur See bewährten die Niederländer aufs hielte in dem blutigen Gefechte, welches sie mit einigen Fregatten in Verbindung mit der englischen Flotte mtter

9. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 529

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Ii. Frankreich. 529 Weichsel vom Feinde überschwemmt Preußen sammeln sich schwachen Trümmer des Heeres, und vereint mit den zu spät erschiene- Russen wird die blutige, aber nichts entscheidende Schlacht bei Preußisch- 7. und 8. Februar 1807, geliefert. Mit neu gesammelten Eylau, am muß den unglücklichen Frieden durch es die Hälfte der Monarchie Friedland, 14. Juni, und Pr t, 9. Juli 1807, annehmen Provinzen mit Hannover, Braunschweig und Hess ahlt und die Oder-Festungen Glogau, Knstrin Händen läßt. Aus den abgetretenen preußischen reich, W bildet; Polen, unter dem Herzog- Oester- thums Warschau, dem nunmehrigen Königreiche Sachsen einverleibt, reich siel 1805 ohne preußische Hülfe, Preußen 1806 ohne österreichische. — England blieb nun abermals allein auf dem Kampfplatze; da es aber beschloß Napoleon, Häfen ihren Handel e für Frankreich Ausschließung d vernichten, Mächte, selbst Rußland und später Schweden, Continentalshstems zu vermögen. Annahme , so den ihm. Portugal j tj r --( Joseph Bonaparte mußte den englischen Schutz, nahm keinen Theil daran; französische Heere sollten es dastir züchtigen, und dies gab die erste Veranlassung zu den schändlichen Austritten in Spanien und zu dem hartnäckigen Kriege, von welchem schon bei Spanien (S. 440) geredet haben Thron von Neapel gegen den von Spanien vertauschen, und Napoleons Schwager, Murat, bisher Großherzog von Berg, erhielt Neapel. Auch Rom ward unter mancherlei Vorwänden erst besetzt, dann dem französischen Reiche einverleibt und der Papst Pius Vii. als Gefangener nach Savona geschleppt. Noch einmal versuchte Oesterreich, den langen Kampf zu er- neuern und Deutschland von dem immer schwerer lastenden Joche zu be- freien. Zahlreicher als je traten seine Heere 1809 auf, und der wackere Sinn der Throler wie die Stimmung in einem großen Theile von Deutsch- land ließen einen besseren Ausgang erwarten. Aber von der ganzen Macht des Rheinbundes nur allzu sehr unterstützt, gelang es Napoleon in den blu- tigen Tagen bei Abensberg, Eckmühl und Regensburg, vom 19. bis 23. April, die Oesterreicher zu überwältigen und sich den Weg nach Wien zu öffnen,^welches auch diesmal nach einer leichten Vertheidigung am 12. Mai seine Thore öffnen mußte. In Böhmen hatte der Erzherzog Karl wieder gesammelt und siegte in der blutigen Schlacht bei Aspern, ach der Zerstörung der großen Donaubrncke, auf der Insel Lobau eingeschlossen, war Napoleon verloren, wenn man ihm nicht Zeit die italienische Armee an sich zu ziehen, zum zweiten Male über die Donau hervorbrach, beendigte die zweitägige Schlacht bei Wagram, 5. und 6. Juli, den Krieg. Oesterreich verlor im Wiener Frieden, 14. October, einen Theil von Galizien, Salzburg und einen breiten Küstenstrich am Adriatischen Meere, welcher unter dem Alainen der illyrischen Provinzen dem französischen Reiche einverleibt wurde. Die Tochter des Kaisers, die Erzherzogin Marie Louise, ward die Gemahlin Blanc's Handbuch I. bte Aufl. Heer 22. Mai. das Man zögerte, imb als er

10. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 60

1833 - Halle : Schwetschke
60 A. Europa. Großherzogthümern mit Gebietserweiterungen erhoben; die Für- sten wurden für souverain erklärt unter dem Protectoral Napo- leons und bildeten nun in der engsten Verbindung mit Frankreich den Rheinbund. Das deutsche Reich war hierdurch aufgelöst, und 1800 legte Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder. Zu spat versuchte Preußen 1806, in Verbindung mit Sachsen und in Hoffnung auf russischen Beistand, den Kampf mit Frankreich und allen ihm verbündeten Ländern. Die einzige Schlacht bei Jena und Auerftädt, 14. Oct. 1800, vernichtete alle Hoffnungen und öff- nete Preußen bis an die Weichsel dem rasch vordringenden Sieger. Auch die Weichsel war bald überschritten, die blutige aber zweifel- hafte Schlacht bei Preußisch -Eylau, 8. Febr. 1807, ward nicht be- nutzt, und der Sieg der Franzosen bei Friedland über die Russen vernichtete die preußische Monarchie. Der Friede von Tilsit, 9 Jul., raubte ihr alle Provinzen zwischen Elbe und Rhein, (aus welchen wie aus Hessen und Hannover das neue Königreich Westphalen zu- sammengesetzt wurde), und das ganze ehemalige Südpreußen, wel- ches unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem zum Kö- nig ernannten und in den Rheinbund getretenen Kurfürsten von Sachsen gegeben ward. Nur noch in Oestreich lebte für Deutsch- land ein Funken der Hoffnung, und die dort allgemeine Stimmung ließ allerdings die größten Anstrengungen erwarten. Der Zeitpunkt 1809 schien günstig: Napoleons beste Heere waren in Spanien in einem verzweifelten Kampfe begriffen, und in ganz Deutschland regte sich Hoffnung und innige Theilnahme für Oestreich. Noch einmal sollten Napoleons überlegene Talente siegen und Deutschland das volle Maaß der Unterjochung und Schmach empfinden. Die Schlachten bei Abensberg, Than, Eckmühl und Regensburg, 20 — 22. April 1809, vernichteten einen bedeutenden Theil der östreichi- schen Heere; die deutschen Fürsten, vielleicht zum Abfall geneigt, blieben dem Rheinbünde getreu, nur die Tyroler erhoben sich mit Heldenmuth unter Hofers Anführung, und zum zweiten Male zog Napoleon als Sieger in die Kaiserstadt ein. Der Sieg des Erzher- zogs Carl bei Aspern, 21 — 22. Mai, erweckte schöne Hoffnungen; in dem erschöpften Preußen regte sich lebhafte Theilnahme, und eine kleine Heldenschaar unter Schill wagte auf ihre eigne Hand das Zeichen zum Losbrechen zu geben. Auch diese Hoffnungen wurden vereitelt, Schill fiel in Stralsund durch Mitwirkung Dänemarks; die Schlacht bei Wagram, ä—6. July, endete den Krieg, und nur der vertriebene Herzog von Braunschweig an der Spitze eines kleinen Heeres durchzog rühmlich Deutschland, von Böhmen bis an die Nordsee, um sich nach England einzuschiffen und die Fran- zosen in Spanien wieder aufzusuchen. Durch den Frieden von Wien, 14. Oct., verlor Oestreich alle Verbindung mit dem Meere, mußte die edlen Tyroler ihrem Schicksale überlassen und sich zudem harten Opfer entschließen, sich mit seinem Erbfeinde durch die Ver-
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